Dagi (_Ag-j)

Pfeilerhalle - Ostseite

last update: 05.09.2008


Bei der Darstellung der Pfeilerreste werde ich mich an der Nummerierung der Szenen bei PM I, p. 208 orientieren.
Der besseren Übersichtlichkeit wegen, habe ich die Seite geteilt in die Ost- und Westhälfte der Pfeilerhalle. 
Man möge sich allerdings keinen Hoffnungen hingeben - der Erhaltungszustand der Malereien ist miserabel. Was Winlock und Davies bei der Aufnahme des Grabes 1912 noch sahen ist heute größtenteils zerstört.
Die, heute nur noch bruchstückhaft erhaltenen, Malereien lassen allerdings einen eindruckvollen Bau erahnen.

PM I, p. 208
 

Hinter diesen zugemauerten Gängen befinden sich die Szenen 1-4, sowie die Szene 14.

 

Alle folgenden Zeichnungen stammen aus Norman de Garis Davies: Five Theban Tombs und werden hier lediglich mit der Angabe der Tafelnummer gekennzeichnet.

Unten die Szene 1, eine ehemals 2-registrige Szene mit dem Thema Garten.

Ein Mann bewässert den Garten (links; pl. XXXI, 2). Das Bild nebenan (rechts; pl. XXXI,  6) zeigt uns eine Person bei der Traubenernte. Beaufsichtigt wird diese Arbeit vom Aufseher des Gartens Sebek-Re. Links am Bildrand ist noch die Farbleiter als Bildbegrenzung zu erkennen.

Die Szene 2 (pl. XXXI, 3) stellte ehemals den Verstorbenen beim Verlassen des Grabes dar. Zum Zeitpunkt der Aufnahme durch Norman de Garis Davies fanden sich nur noch diese Titelreste.
Die Szene 3 (pl. XXXV, unten) zeigt die Verarbeitung von roten Fasern in Vorbereitung zur Weberei.

Szene 4 (pl. XXXVIII, 2) zeigt das Treiben von Rindern durch den Fluß mit einem Krokodil.

Die folgende Szene der Südwand  zeigt die Gabenbringer vor dem Grabherrn. (pl. XXXII)

Hier sind Dagis Titel aufgeführt. Sie lauten: (Sp.1) jrj-pat HAtj-a sDAwtj bjtj smr watj (Sp. 2) jmj-rA prwj-HD jmj.rA prwj-nbw (Sp. 3) jmj-rA Snwtj jmj-rA sqbbwj (Sp. 4) jmj-rA DD.t pt qmA.t tA aD-mr (Sp. 5) wHaw xrp jbTtjw (?) Hrj wDb (Sp. 6) rxyt xnt.j xnd.w rA Nxn (Sp. 7) smk JA..t [...] (Sp. 8) Hm-nTr (Hm ?-) kA [...]

Die nachfolgende Übersetzung der Titel stammt von W. Grajetzki (persönliche Mitteilung):

Mitglied der Elite, Erster an Handlung, kgl. Siegler, einziger Freund, (Sp.2), Vorsteher der beiden Silberhäuser, Vorsteher der beiden Goldhäuser (Sp.3), Vorsteher der beiden Scheunen, (Sp. 4), Vorsteher dessen was der Himmel gibt und was die Erde kreiert, Grenzverwalter (Sp. 5) der Schiffe (so Fischer, Egyptian Titles, nr. 638a) Verwalter der Freigiebigkeit (für) (Sp.6) die Rechit-Leute, der vor dem Thron ist, Mund von Nechen der Maat (Grajetzki rekonstruiert hier rA Nxn MAat) (Sp.7), smk- Priester (Fischer liest dagegen: Mund von Nechen, smk-Priester von Yat) (Sp. 8)…. Priester …, Leiter der Arbeiten...

Die obere Abbildung (pl. XXXIII) der Südwand zeigt Szenen im Zuständigkeitsbereich des Dagi. Hier, das Abwiegen kostbarer Materialien (LÄ VI Sp. 1086, Anm. 26). Erwähnt wird hierbei das  pr-HD - Silberhaus.

Die sich nach Westen (rechts) fortsetzende Szene (pl. XXXIV) stellt im weiteren den Verstorbenen mit (s)einer Frau Matenemtj bei der Überwachung der Arbeiten im Schatzhaus dar. 

Das Foto zeigt die im November 2006 vorhandenen Reste der Szene. Schwach zu erkennen ist am rechten Bildrand die Frau, davor der Grabherr. Darüber Reste der Inschrift. Der linke Bildrand zeigt in zwei Reihen Teile der Reste der Arbeiter des Schatzhauses.
Zu den Szenen 5 und 6 hat Davies keine Zeichnung. In seiner Beschreibung der Westwand (Davies, Five Theban Tombs, p. 34, Szene 6) spricht er davon, dass Dagi die Reste von Fisch- und Vogelfangszenen, von Papyrusdickicht und Wasserflächen begutachtet. Die restlichen Szenen wurden zerstört als koptische Mönche einen Webstuhl an die Wand bauten. Der Pfeiler selber ist heute (s. u. rechts) ziemlich zerstört.

Reste der Szene 6
 

Pfeiler mit Resten der Szene 6
 

Die gegenüberliegende Wand zeigte einen Mann beim Opfer von wilden Tieren, wie Antilopen und Gazellen.
Von der Szene 15 ist lediglich das unten rechts abgebildete Bruchstück erhalten geblieben. Es zeigt Männer die scheinbar eine Sänfte tragen. Die Wand wurde bis auf die Grundmauern abgetragen. Wahrscheinlich, als zu koptischer Zeit die Hälften der Pfeilerhallen in je zwei hintereinander liegende Räume, mit Zugang vom Vestibul, unterteilt wurden. Das koptische Bodenniveau ist wohl auf Höhe des oberen Mauerabschlusses, oder mit Beginn der linken oberen Ziegelmauer, zu vermuten.

Ehemalige Wand für Szene 15

Pl. XXXI, 9

 

Dagi

 

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